Gelenkprobleme

Verfasst am 18. Dezember 2014.

Gelenkprobleme sollten systemisch behandelt werden

Viel zu häufig wird bei Gelenkproblemen nur das betroffene Gelenk betrachtet. Und dies mit dem gesamten der Orthopädie zur Verfügung stehenden diagnostischen Hightech-Aufwand und allen damit verbundenen Kosten. Dann folgt meist viel zu häufig und viel zu schnell eine OP-Empfehlung. Das Wesentliche an einem Gelenk ist jedoch nicht das Gelenk selbst, sondern es sind die Kräfte, die für ihre Funktion das Gelenk benötigen.

Z.B. das Kniegelenk: Bei Problemen mit dem Knie aufhören, auf Menisken und Bänder etc. zu starren. Auf jeden Fall sollte bei allen chronischen Gelenkproblemen die gesamte Funktionsweise des "Systems Bein" untersucht werden, die zu dem Problem geführt hat. Wie benutzt die betreffende Person ihre Beine, wie steht und geht sie, sind die Hüftgelenke ausgeglichen? Gibt es ein "gutes" und ein "weniger gutes" Bein? Sind die Beinlängen ausgeglichen? Die meisten Menschen haben ohne sich dessen bewusst zu sein ein besser ausgerichtetes und ein weniger gut organisiertes Bein. Gelenkprobleme können an beiden auftreten, am besser organisierten durch gewohnheitsmäßige Überlastung, am weniger gut organisierten Bein durch die ungünstigen Lastverläufe, von denen vor allem das Kniegelenk aber auch Hüftgelenk und Sprunggelenk betroffen sind.

Das gilt natürlich weniger bei Unfällen, die zu einer direkten Verletzung von Bändern oder Binnenstrukturen des Gelenkes geführt haben, aber auf jeden Fall für alle Formen von Verschleiß und chronischen Beschwerden. Diese sind viel häufiger anzutreffen. Deshalb ist es für eine ganzheitliche Körpertherapie selbstverständlich zu prüfen, wie wird das ganze Bein bewegt, wie ist das Verhältnis zum anderen Bein? Welche Verhältnisse herrschen beim Becken, dem Psoas, den Hamstrings, dem Quadrizeps, dem Tractus Iliotibialis. Ein Ausgleich dieser Kräfte durch strukturelle und funktionale Körpertherapie in Verbindung mit einer ganzheitlichen Bewegungsschulung heilt meist auf Dauer die Beschwerden.

Bertram Wohak

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