Mein Weg zur Körpertherapie

"Immer wieder, wenn der Weg nach vorne nicht zu erkennen war, wenn manchmal die Mutlosigkeit das Sicheinrichten in dem nicht mehr Lebendigsein als einfachere Alternative erscheinen ließ, dann hat Hermann Hesse wieder Mut gemacht und mir geholfen, meinen eigenen Weg zu finden und mich mit den tieferen Quellen meiner Lebenskraft zu verbinden."

Bertram Wohak *

Rückenschmerzen

Man muss seinen Traum finden, dann wird der Weg leicht. Aber es gibt keinen immerwährenden Traum, jeden löst ein neuer ab, und keinen darf man festhalten wollen.
Hermann Hesse
in "Demian"
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Hermann Hesse

Hermann Karl Hesse (Pseudonym Emil Sinclair, 1877-1962) war ein deutschsprachiger Schriftsteller, Dichter und Maler. Weltweite Bekanntheit erlangte er mit Prosawerken wie Siddhartha oder Der Steppenwolf und mit seinen Gedichten (z. B. Stufen). 1946 wurde ihm der Nobelpreis für Literatur und 1954 der Orden Pour le mérite für Wissenschaften und Künste verliehen.

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Als ich Mitte dreißig war, arbeitete ich als Physiker in der Entwicklungsabteilung eines großen Elektrokonzerns. Ich hielt mich für ziemlich sportlich und hatte gerade mit Aikido angefangen. Dennoch fühlte ich mich steif und unbeweglich und litt unter häufigen Rückenschmerzen, die sich mehrmals jedes Jahr bis zu massiven Lumbalgien (Hexenschuss) steigerten. Ich erinnere mich, dass einmal sogar der Notarzt kommen musste, um mir Muskelrelaxantien zu spritzen, da ich mich überhaupt nicht mehr bewegen konnte. Mein Körper fühlte sich an wie im eisernen Griff spastischer Muskelkontraktionen gefangen. Natürlich unternahm ich das Übliche, bekam Massagen verschrieben und konsultierte mehrere Orthopäden.

Dabei wurde ein Beinlängenunterschied von fast zwei Zentimetern und ein Diskusprolaps L4/L5 diagnostiziert. Kernspintomographie war damals noch nicht sehr verbreitet, sonst wären wahrscheinlich noch weitere beunruhigende Sachverhalte festgestellt worden. Und was passierte therapeutisch? Ein Orthopäde wollte mir zum Ausgleich meiner verschieden langen Beine Einlagen verschreiben, ein anderer meinte, ich solle mich auf keinen Fall allzu sehr sportlich betätigen, da sonst schnell eine Operation an der Wirbelsäule fällig sein könnte. Natürlich war ich beunruhigt und verzweifelt, das konnte ja nicht die Perspektive für mein weiteres Leben sein.

Mein Weg zur Körpertherapie

Begegnung mit der Isogai-Therapie

In dieser Situation begegnete ich der Isogai-Therapie. Mitte der achtziger Jahre hatten wir auf einer Aikidotrainingsreise nach Japan den Aikidomeister Nobuyuki Watanabe Shihan vom Hombu Dojo in Tokio kennen gelernt, der bald darauf von uns eingeladen wurde und für einen längeren Aikidolehrgang nach München kam. Außer Aikido brachte er die Isogai-Therapie mit. Für die meisten von uns war es eine Offenbarung, im ganzen Körper aus- und aufgerichtet zu werden und mit diesem neuen Körpergefühl zu beginnen uns zu bewegen.

Für mich selbst begann eine entscheidende Zeit der Beschäftigung mit meinem Körper, seinen strukturellen Verschiebungen und den dadurch ausgelösten Beschwerden. Ich registrierte erstmals bewusst die Bewegungseinschränkung meines linken Hüftgelenkes, meinen Beckenschiefstand und die dadurch hervorgerufene Skoliose, die sich nach oben bis zu einer für mich damals typischen Schrägstellung von Hals und Kopf fortpflanzte. Plötzlich konnte ich auch auf alten Fotos meine verschobene Körperstruktur erkennen und erinnerte mich, dass ich schon als Kind beim Brustschwimmen meine Beine niemals symmetrisch bewegen konnte. Wahrscheinlich war ich schon mit einer mäßiggradigen Hüftgelenksdysplasie, einem sehr verbreiteten Geburtsfehler, auf die Welt gekommen.

Ich begann, nicht nur die tieferen Ursachen meiner Beschwerden zu verstehen, sondern sah auch einen praktischen Weg, mich davon zu befreien. Ich fasste den Entschluss, diesen Weg zu gehen um zu meiner vollständigen körperlichen Integrität zurückzufinden. Im folgenden Jahr reiste ich für mehrere Monate nach Japan, ließ mich nochmals intensiv in die Isogai-Therapie einweisen und praktizierte sie dann mehrere Jahre lang regelmäßig.

Umstrukturierung meines Körpergefüges

Es dauerte eine Weile, bis die Inputs zur Umstrukturierung meines gesamten Körpergefüges und meiner Haltungs- und Bewegungsgewohnheiten zu greifen begannen. Aber irgendwann konnte ich es selbst sehen: Meine Schiefheiten nahmen ab, mein Becken stellte sich horizontaler, meine Beinlängen glichen sich an und vor allem - meine Beschwerden nahmen ab. Ich begann mich in meinem Körper wieder wohl zu fühlen, es war als sei ich wieder zu Hause angekommen. Es ging sehr tief. Es ging so tief, dass ich einige Jahre später meinen alten Beruf verließ, mich weiteren Ausbildungen in Körpertherapie unterzog und die Heilpraktikerprüfung ablegte. Ich fing an, meinen Traum zu leben und als Körpertherapeut und Aikidolehrer zu arbeiten. Eine neue Entwicklungsstufe in meinem Leben begann.

Die Isogai-Therapie wie auch einzelne einfache Übungen daraus zum selbständigen Arbeiten für meine Klienten sind jetzt fester Bestandteil meiner therapeutischen Arbeit.

 

Bertram Wohak

Körpertherapeut und Aikidolehrer

Geboren in Prag. Kindheit und Schulzeit in Baden-Württemberg und Hessen. Studium der Physik an der Technischen Universität München. Langjährige Tätigkeit in Forschung und Lehre an der Universität, für Großunternehmen und Weiterbildungsinstitute. Aikidopraxis seit 1981, Dojoleiter seit 1996, derzeit 5. Dan. In der Lebensmitte nach tiefgehenden Erfahrungen berufliche Neuorientierung und seit 1999 als ganzheitlich arbeitender Körpertherapeut in privater Praxis in München tätig.

Praxis für ganzheitliche Körpertherapie München© Copyright Bertram Wohak
Körpertherapeut und Aikidolehrer in München
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